Einen Laden oder einen Online-Shop zu betreiben heißt, bestimmte Produkte bestimmter Hersteller zu verkaufen. In sehr vielen Fällen handelt es sich bei diesen Waren um sogenannte Markenwaren. Also Marken, die zu einer bestimmten Handelsmarke oder zu einem Label gehören. Doch das muss nicht immer sein. Es gibt auch Waren, die unter das sogenannte White Label fallen.
Mit White Label bezeichnest du Produkte, die kein Label haben oder mit verschiedenen Labels in den Verkauf kommen. White Label heißt also, dass bestimmte Produkte oder Dienstleistung nicht unter der Marke des eigentlichen Herstellers auf den Markt kommen. White Label kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „weißes Etikett“. Diese Produkte kommen vom Hersteller ohne ein Etikett beispielsweise zu dir und haben weder Namen noch Label. Das macht es dir möglich, diese Waren unter deinem Namen in den Verkauf zu bringen.
Produkte mit White Label gibt es angefangen von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Elektrogeräten. Der Käufer empfindet ein solches Produkt als dein Produkt, obwohl es von einem anderen Unternehmen hergestellt wurde. Der Idealfall ist, dass für den Kunden keine Verbindung zu diesem Hersteller erkennbar ist. Produkte mit White Label werden auch als Weißprodukte bezeichnet.
White Label Branding hat im Grunde die gleiche Bedeutung wie White Label selbst. Auch beim White Label Branding werden Produkte oder auch Dienstleistungen hergestellt und unter dem Dach der jeweiligen Marke. Die Ziele des White Label Branding sind dabei klar formuliert.
Welche Bedeutung aber hat White Label Branding für dich in Hinblick auf das Wachstum von deinem Unternehmen? Vor allem profitierst du als Gründer von einem Startup oder ganz neuer Gründer. Die wenigsten haben in diesem Stadium ihrer Unternehmerlaufbahn bereits einen Markennamen aufbauen können, mit dem sie am Markt wettbewerbsfähig gegenüber der Konkurrenz sind. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass du als Gründer von einem Startup bessere Dienstleistungen oder Produkte anbietest, als dies bei bekannten Marken der Fall ist. Aber das Problem ist, wie sich immer wieder zeigt, die doch sehr schwere Vermarktung. Um also deinen Vertrieb zu pushen, sind die White Label Produkte eine sehr gute Alternative.
Auch bereits längere Zeit auf dem Markt erfolgreich tätige Unternehmen können vom White Label Branding profitieren. Mit diesem Ansatz kannst du beispielsweise den Weg verfolgen, sich in erster Linie nur noch auf die Entwicklung zu konzentrieren. Ressourcen, die du bisher in Marketing oder Vertrieb gesteckt hast, fallen dann nicht mehr in diesem hohen Maße an. Das Business mit White Label ist ein Modell, bei dem du dich auf ein Produkt oder eine Dienstleistung konzentrierst, die von einem Unternehmen hergestellt werden, aber von dir verkauft werden.
Überdies ergibt sich für dich der Vorteil, dass du kaum Vorabinvestitionen tätigen musst. Der Hersteller übernimmt dies für dich, egal ob die Beschaffung von Lizenzen für Software bis hin zur Logistik. Dein Unternehmen kannst du recht schnell und einfach umsetzen, dass das Produkt auf deine Marke angepasst wird. Schon nach kurzer Zeit kannst du mit dem Verkauf der Produkte oder Dienstleistungen beginnen.
Definition White Label
Das Unternehmen, welches die White Label Produkte herstellt, entwickelt für dich ein sogenanntes „Plug-and Play-Produkt“. Dies kann beispielsweise eine White Label Plattform, beispielsweise eine eigene Webseite sein. Im nächsten Schritt ist es deine Aufgabe, dieses Produkt an deine Corporate Identity anzupassen. Dafür stehen dir viele Möglichkeiten für die Gestaltung der Webseite offen.
Diese Möglichkeiten helfen dir dabei, dass alle die genannten Aspekte mit deiner eigenen Marke in Verbindung gebracht werden. Ist diese nicht gerade aufwendige Anpassung abgeschlossen, kannst du auch schon loslegen und die Produkte mit White Label verkaufen. Dies geschieht ganz nach deinen eigenen Konditionen.
Wie bereits beschrieben, können vor allem junge Gründer und Startups von der White Label Lösung profitieren. Doch auch als bereits erfolgreicher Unternehmen kannst du daraus durchaus deinen Nutzen ziehen. Das zeigt allein die Tatsache, dass sich die meisten Unternehmen keine eigene Produktion leisten können. Alles in Eigenregie herzustellen, verschlingt einfach viel Geld und birgt auch ein hohes Risiko in sich. Deshalb ist White Label für kleinere Unternehmen oder auch für Unternehmen aus dem Mittelstand eine gute Lösung. Dafür sprechen viele Gründe.
Nicht nur für dich als Gründer ist die White Label Lösung von Vorteil. Auch die Hersteller selbst haben einige Gründe, darauf zu setzen:
White Label gibt es in vielen Branchen. Von der Kleidung über Elektrogeräte bis hin zu Versicherungen. Die wichtigste Rolle aber spielt White Label in folgenden drei Bereichen.
Im produzierende Gewerbe ist White Label häufiger vertreten, als du vielleicht denkst. Beispielsweise begegnet dir diese Form von Business fast bei jedem Einkauf in einem Discounter. Die Bedeutung und die Gründe hier in übersichtlicher Form.
Die Vorteile von White Label Produkten |
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Mit einem White Label werden in der Musikbranche beispielsweise Schallplatten versehen. Bei diesen Schallplatten handelt es sich in der Regel um Veröffentlichungen, die nicht autorisiert sind. Dies ist unter anderem bei den sogenannten Bootlegs, bei Testpressungen von Platten oder auch bei Schallplatten der Fall, die nur eine sehr geringe Auflage haben. DJ´s sprechen von White Labels, wenn es sich um Promo-Schallplatten handelt, die mit keinem Labelnamen versehen sind.
Diese Vorgehensweise gibt es aber auch bei CD´s. Häufig handelt es sich hier um Platten oder CD´s, welche ein Label zwar auf den Markt bringen möchte, aber noch Unsicherheit oder Unklarheit herrscht, ob sie vom Kunden auch angenommen wird. Deshalb verteilen Musik Labels diese Platten erst einmal unter den DJ´s. Die fungieren dann als Art Tester. Kommt die Platte oder CD beim Publikum nicht an, dann leidet auch der Ruf des Labels nicht darunter. Erweist sich das Produkt hingegen als Renner, wird im Nachgang das Label des Interpreten und der Labelname auf die Platte oder die CD.
Immer mehr Bedeutung findet White Label Bedeutung im Internet. Produkte oder auch Dienstleistungen finden hier Aufnahme in das Angebot von Partner-Webseiten. Der Besucher der Seite hält das White Label Produkt für ein Angebot des Seitenbetreibers. Hersteller, die noch wenig bekannt sind, beispielsweise du als junger Gründer, haben so den Vorteil, dass ihr Produkt unter einem bekannten Namen vermarktet wird. Im Internet ist in Bezug auf White Label aber weniger der dargestellte Inhalt von Bedeutung. Viel wichtiger ist die Funktionalität, welche zur Verfügung steht.
White Label darfst du auf keinen Fall mit Bootlegs gleichsetzen. Hier handelt es sich um deutlichst verschiedene Begrifflichkeiten, auch wenn häufig die Meinung besteht, es handelt sich um ein und das Gleiche. Ein Bootleg ist eine Musikaufnahme, die im Gegensatz zum White Label Produkt nicht autorisiert worden ist. In sehr vielen Fällen entstehen diese Bootlegs bei Musikveranstaltungen und Konzerten. In der Regel ist die Verbreitung dieser Bootlegs illegal und man kennt dies auch unter dem Namen Schwarzpressung.
Doch Bootleg ist keine Erscheinung der Neuzeit. Seinen Ursprung hat der Begriff aus der Zeit der Prohibition in den USA. Damals wurden verbotene Schnapsflaschen im Schaft von Stiefeln versteckt. Bootleg ist zwar ein Begriff, der aus dem Englischen kommt und übersetzt Stiefelschaft bedeutet. Der Begriff to bootleg bedeutet aber auch Schmuggeln, was bei diesen Schwarzpressungen deutlich besser passt.
Bereits weiter oben habe ich erwähnt, dass du im täglichen Leben, vor allem beim Einkauf beim Discounter mit dem Thema White Label mehr oder weniger unbewusst konfroniert wirst. Nachfolgend einige Beispiele von White Label Produkten, die unter der Hausmarke verkauft werden.
Dies sind nur einige von sehr vielen anderen Beispielen, die uns vor allem beim Einkauf täglich begegnen in Bezug auf White Label Produkten.
Besonders beliebt ist eine solche Lösung bei Menschen, die sich wie du selbständig machen wollen. Vor allem im Bereich Online-Shop gibt es hier viele Möglichkeiten, erfolgreich eine selbständige Laufbahn zu starten. Vielleicht auch für dich eine Überlegung wert. Du kannst ein Produkt vertreiben, ohne einen Cent in die Entwicklung dafür investieren zu müssen. Findet das Produkt nicht den gewünschten Absatz, dann hast du selbst kein Risiko damit. Weiter profitierst du von folgenden Vorteilen:
Grundsätzlich kann man sagen, dass du von einer White Label Lösung nur Vorteile für dich ziehen kannst. Nachteile entstehen dir nicht, weil du weder viel Kapital in die Hand nehmen musst, noch ein großes Risiko eingehst. Du musst eigentlich nur noch das richtige White Label Produkt für dich finden.
Stellt ein Partner mit einer Banklizenz einem Dritten Leistungen und Infrastruktur zur Verfügung, dann spricht man von White Label Banking. Diese dritte Partei ist mit White Label Banking in der Lage, wie eine Bank zu arbeiten und Finanzdienstleistungen in breitem Umfang Kunden zur Verfügung zu stellen. Vor allem im Bereich Fintech Startup findet sich das White Label Banking. Fintech stellt eine ganz neue Art der Finanzdienstleistung dar, was aber ohne White Label gar nicht möglich wäre.
Kaum ein Fintech Startup wäre in der Lage, zum einen eine Banklizenz zu erwerben und schon gar die benötigten finanziellen Mittel aufzubringen. Die sogenannte White Label Bank stellt dem Fintech vorher definierte notwendige Leistungen zur Verfügung, bleibt dabei aber im Hintergrund und tritt nicht selbst in Erscheinung. Unter dem Label des Fintech Startup ist diesem dann möglich normale Bankgeschäfte vorzunehmen.
Von der White Label Bank wird dabei neben dem Know-how auch die Infrastruktur sowie alle gewünschten Bankprozesse zur Verfügung gestellt. White Label Banking besteht aber nicht erst seit dem Aufstreben von Fintech Startups. Viele große und am Markt sehr bekannte Unternehmen betreiben White Label Banking schon seit langer Zeit. Ein gutes Beispiel dafür ist das Telekommunikationsunternehmen Telefonica. Die Abwicklung des gesamten O2 Bankings wird in einer Kooperation mit der Fidor Bank betrieben.
Unter Privat Label versteht man den Einkauf von Produkten ohne Brand von Großherstellern. Das einkaufende Unternehmen brandet das Produkt dann mit seiner Marke und das Produkt wird dann unter diesem Markennamen und einer genau kalkulierten Marge an seinen Endkunden verkauft. Private Label steht dabei für den Begriff Handelsmarken und dieses Geschäftsmodell ist nicht neu. Ein sehr gutes Beispiel dafür sind große Supermarkt-Ketten wie Rewe mit seinen „Ja-Produkten“ oder Edeka mit seiner Marke „gut & günstig“.
Klingt fast genauso wie beim White Label. Unterschied zwischen White Label und Private Label aber ist, dass beim Private Label die Produkte exklusiv für einen bestimmten Verkäufer hergestellt werden. Dieser kann das Produkt ganz nach seinen Bedürfnissen oder Wünschen verändern oder verbessern. Diese Möglichkeiten gibt es beim White Branding nicht.
Mit einer White Label Lösung kannst du dich schnell auf dem Markt etablieren. Dabei hast du die Möglichkeit mit White Label deine eigene Marke zu verkaufen, selbst wenn du gar nicht der Hersteller bist. Gerade für kleine Unternehmen eine sehr gute Alternative. Produkte kannst du bei einer Partnerseite anbieten und damit dein Produkt unter einem bekannten Namen verkaufen. Andersherum kannst du aber auch White Label Produkte vom Hersteller kaufen und diese dann unter deiner eigenen Marke verkaufen. Vorteil bei dieser Lösung ist, dass du keine großen Investitionen tätigen musst, fast alles vom Hersteller zur Verfügung gestellt bekommst und schon nach kurzer Zeit mit dem Verkauf beginnen kannst.
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